Sie haben viel zu schultern

AUETAL. Große Freude bei Andrea Schwarz-Geddert und ihrem Kita-Team vom „Räuberland“ in Escher: Wie ihren 50 Erzieherinnen-Kolleginnen im Auetal hat Olaf Humke von der „Servicestelle Kinderbetreuung“ im Rehrener Rathaus auch der Leiterin des integrativen Kindergartens am Sechsackerweg zum „Tag der Kinderbetreuung“ am 10. Mai einen Rucksack vorbeigebracht – prall gefüllt mit Süßigkeiten. „Das ist eine kleine Anerkennung verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für Ihrer aller Arbeit, gerade auch in den aktuell schwierigen Coronazeiten“, so Humke.

Die neongrünen Nylon-Rucksäcke tragen die Aufschrift „Mit uns läuft‘s in der Kita“, gefolgt vom Logo des Initiators, dem Bündnis „Qualität im Dialog“ (QiD), in dem sich neben dem Auetal auch die beiden Städte Rinteln und Hessisch Oldendorf zusammengeschlossen haben.

„In diesen herausfordernden Zeiten erfahren wir, wie wichtig es ist, dass Kinder im Kindergarten, in der Krippe oder im Hort einen Ort erleben, der ihnen Freiheit und Sicherheit zugleich bietet“, ist Heinz Kraschewski überzeugt. Der Auetaler Bürgermeister hatte den Rucksäcken eine Postkarte mit einer von ihm unterschriebenen Grußadresse anhängen lassen. Darauf ist an die Erzieherinnen gewandt zu lesen: „Wir wissen, wie schwer der ,Rucksack‘ ist, der in den vergangenen Monaten und bis heute von Ihnen zu schultern ist. Fast täglich müssen Sie sich bei der Arbeit auf neue Rahmenbedingungen einlassen, die Betreuung von Kindern unter Einschränkungen gestalten – und haben dabei natürlich auch noch Ihre privaten Lasten zu tragen.“ Umso erstaunlicher sei es, wie viel Kreativität und Motivation die Erzieherinnen tagtäglich aus ihrem „Rucksack“ auspackten, um Kindern und Familien mit tollen Angeboten, guten Worten und einem Lächeln Mut zu machen.

Wie Kraschewski im Gespräch mit der Redaktion erzählt, ist es das zweite Mal, dass sich die Gemeinde am Tag der Kinderbetreuung beteiligt. Im vergangenen Jahr habe es für jede Erzieherin eine rote Rose und eine Glückwunschkarte gegeben. Die jetzige Kooperation mit QiD aber sei für das Auetal eine Premiere. Die Gemeinde habe sich die 50 Rucksäcke summa summarum 150 Euro kosten lassen, zuzüglich Süßigkeiten.

Wie Schwarz-Geddert darüber hinaus erzählt, sind von „ihren“ 36 Kindern – jeweils 18 in zwei Gruppen – bis auf ein einziges nun alle wieder in der Einrichtung. Darüber freue sie sich sehr.